Dresdner Mahndepots – KUNSTPLAN

Die Jahreszahl 1945 steht für einen dramatischen Einschnitt in der Dresdner Stadtgeschichte. Am Ende von zwölf Jahren nationalsozialistischer Diktatur und fast sechs Jahren Krieg lag die gesamte Innenstadt vollständig in Trümmern. Im Rückblick überstrahlt die Katastrophe des 13. Februar 1945 – der Feuersturm der alliierten Luftangriffe – alle anderen städtischen Ereignisse jener Zeit. Die Zerstörung Dresdens wurde rasch zum weltweit bekannten Symbol für militärische Gewalt gegen die Zivilbevölkerung und den Verlust von Kulturgütern. Das Kunstprojekt »Gravuren des Krieges – Mahndepots in Dresden« sucht im Symbolhaften nach dem Konkreten und vor allem: nach dem Verborgenen. Es findet Einträge in die Erinnerung und das Bewusstsein der Stadt und ihrer Menschen: Gravuren des Krieges.

56 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden am 13. Februar 2001, dem Jahrestag der Zerstörung Dresdens, an 56 Orten der Stadt Edelstahlhülsen mit etwa 6 cm Durchmesser in den Boden eingelassen. Diese Mahndepots in Dresden markieren Orte des Erinnerns. Nach dem Einlassen bleiben allein die Verschlusskappen sichtbar, auf denen die Bezeichnung ORT und eine zugehörige Nummer eingraviert sind. In den Hülsen der Mahndepots eingeschlossen befinden sich jeweils ein Text der geschichtlichen Erzählung, die mit dem jeweiligen Ort verbunden ist, und eine aktuelle Fotografie. Seitdem ist jährlich ein weiteres Mahndepot hinzugefügt worden.

Auf dieser Homepage werden alle markierten Mahndepots dokumentiert. Auf den folgenden Seiten sind dazu die Orte der Mahndepots in alphabetisch sortierter Reihenfolge angegeben. Die Straßen- und Ortsbezeichnungen erfolgen dabei in der bis zum 8. Mai 1945 üblichen Benennung und Schreibweise. Heutige Bezeichnungen werden – falls davon abweichend – in Klammern angefügt. Dokumentiert sind jeweils der in den Mahndepots enthaltene Text, die zugehörige Fotografie sowie Jahr und Ort der Markierung.