Dresdner Mahndepots – KUNSTPLAN

MAHNDEPOTS IN DRESDEN – EIN PROJEKT MIT FORTSETZUNG

Mahndepots in Dresden –

Ein Projekt mit Fortsetzung 

Über das Projekt „ Gravuren des Krieges“ sprch Holger Oertel mit Karin Esther du Vinage, Jens Herrmann und Arend Zwicker vom „Kunstplan“

Frage: Wie kam es zu dem Projekt? 

Im Sommer 2000 fand mit Künstlern des Künstlerbundes und der Initiative
„13. Februar 1945 e.V.“ ein Gespräch statt. Man suchte nach Möglichkeiten, Orte des Krieges mittels Kunst öffentlich zu machen. Interessant für uns vom „Kunstplan“ war das Herangehen der Initiative 13. Februar, sich verlorener Vergangenheitsorte zu versichern und solche zu erschließen, die nie eine Erinnerungstradition hatten. Diese Orte in ihrer Inhaltlichkeit künstlerisch ins Bild zu setzen und in die Öffentlichkeit zu bringen, haben wir als Herausforderung begriffen.

Frage: Was meinen sie mit Inhaltlichkeit?

Es gibt Ort, die einfach durch Bomben zerstört wurden. Und es gibt Orte, die durch ihre vorherige Bestimmung respektive spätere Verwendung einen Bezug zu dem zeigen, was den 13.Februar 1945 zu einem präzisen Begriff werden ließ. Dazu zähle ich die Orte, von denen die Deportationszüge fuhren, die Außenstelle der Konzentrationslager, die Orte der Volkssturmverteidigung, die Auffangstellen für Flüchtlinge. In der Mehrzahl sind dies Orte, die in der allgemeinen Rezeption mit dem Datum 13. Februar 1945 nur selten in Verbindung gebracht werden.

Frage: Von welcher Stelle haben sie Unterstützung erfahren? Welche Partner hatten Sie?

Das Projekt wurde von Kunstkommission der Stadt Dresden, dem Kulturamt, dem Regierungspräsidium und dem Künstlerbund gefördert. Geholfen haben uns die Hochschule für Technik und Wirtschaft bei der Kartographischen Bearbeitung, die Firmen Grastronomiesysteme Stolpen und die Gravurwerkstatt Schmidt. Nicht zu vergessen die Schüler und Schülerinnen zweier Dresdner Gymnasien, die die fotografische Erstdokumentation erstellten.

Frage: Ist das Projekt auf Fortsetzung konzipiert?

Ja. Wir stellen uns vor, dass in jedem Jahr ein weiterer Ort in das Projekt „Gravuren des Krieges“ aufgenommen wird. Die einzelnen Schicksale dürfen nicht vergessen werden. An den Abdrücken der Schwellen der Trummerbahn am Königsufer wurde Gestern das Mahnmal symbolisch der Stadt Dresden übergeben.